Theater
"Viel Lärm um nichts" in Altenburg
Komödie von William Shakespeare
Im Mittelpunkt dieser Komödie von William Shakespeare steht eine Wette: Können eine Frau und ein Mann, die sich seit Jahren in scharfzüngigen Wortgefechten bekriegen, am Ende doch zusammenkommen? Ja oder nein? Claudio, Leonato und Donna Petra wollen es herausfinden! Ein paar geschickt gestreute Gerüchte reichen schon, um sicher geglaubte Meinungen ins Wanken zu bringen. Gerüchte, die immer weiter um sich greifen und letztendlich beinahe das Leben der Beteiligten kostet.
Do 1. Juni, 14:30 Uhr / Sa 3. Juni, 19:30 Uhr - Theaterzelt
Auf der Bühne in Leipzig

Leipziger Erstaufführung einer der bekanntesten Opern der Moderne: Benjamin Brittens »Peter Grimes« erklingt im Opernhaus am Augustusplatz – unter musikalischer Leitung von Christoph Gedschold und in der Inszenierung von Kay Link. Brenden Gunnell, seit dieser Spielzeit im Ensemble der Oper Leipzig, gestaltet die Titelrolle. Für den in England am Meer lebenden US-Amerikaner ist die Partie des Fischers eine Glanzrolle, die ihm auch persönlich viel bedeutet. Zwei weitere Ensemblemitglieder geben in der Premiere ihre Rollendebuts: Karin Lovelius als Auntie und Tuomas Pursio als Balstrode.
31. Mai, 19.30 Uhr / 3. Juni, jeweils 19 Uhr
Foto: Brenden Gunnell / © Kirsten Nijhof
Das Leipziger Ballett zeigt im Opernhaus die choreografische Uraufführung eines außergewöhnlichen Experiments: eine »Fusion« von Tanz und Stimme, die Ballettdirektor Mario Schröder seit mehr als zwei Jahren zusammen mit dem britischen Musiker und Vokalkünstler Harry Yeff entwickelt hat. Am 15. (Blue Monday) und 19.Mai (Kostprobe) gibt es vorab Einblicke in Prozess, Training und Proben.
2., 7. und 30. Juni, jeweils 19.30 Uhr /8. Juli, 19 Uhr
Auftragswerk und Uraufführung: "Zinnwald"

"Ein Stück Volk in 5 Akten" nennt Christian Martin sein Auftragswerk "Zinnwald", das er für das Theater Plauen-Zwickau schrieb. Das Stück spielt im fiktiven Ort Zinnwald, wo Ausnahmezustand herrscht: Seit Tagen befinden sich zwanzig Bergarbeiter im Hungerstreik, denn die Zinnerzgruben tief unten im Gottesberg sollen stillgelegt werden. Innerhalb der Bevölkerung gibt es Sympathiebekundungen, aber auch Ausschreitungen rechts- und linksradikaler Gruppierungen. Der Region droht das wirtschaftliche Aus. Die Ereignisse haben inzwischen auch mediales Aufsehen erregt und für den 1. Mai werden weitere Demonstrationen erwartet. Vor diesem Hintergrund kommt auch Rosa, Besitzerin des Hotelrestaurants „Goldenes Herz“, in die Bredouille ...
2. Juni, 19.30 Uhr - Premiere im Gewandhaus Zwickau, nächste Vorstellung am 25. Juni, 16 Uhr
Werbefoto: André Leischner
www.theater-plauen-zwickau.de
Gefeierter Broadway-Klassiker in Gera zu erleben

Mit „Anything Goes“ präsentiert das Theater Gera ab Freitag, dem 16. Juni, eines der schönsten amerikanischen Musicals der "goldenen" Swing-Ära, das mit einer turbulenten Handlung, viel Witz und den Hits aus Jazz, Big- Band-Sound von Cole Porter für stilvoll-swingende Unterhaltung sorgt.
Schon der Titel verrät, dass auf dem Luxusliner, der von Amerika nach England schippert, wahrhaft nichts unmöglich ist: Alles geht! Garant dafür sind die sich verstrickenden Berührungen der bunten Reisegesellschaft, die sich an Bord der M.S. America befindet. Als da wären: die als Laienpredigerin auftretende Nachtclubsängerin Reno Sweeny, die finanziell angeschlagene Witwe Evangeline Harcourt samt ihrer Tochter Hope und des als reicher Schwiegersohn ausersehenen Engländers Sir Evelyn Oakleigh, der als Pfarrer verkleidete Gauner Moonface Martin, begleitet von Gangsterbraut Erma. Zudem ein echter geistlicher Würdenträger, der Börsenmakler Elisha Whitney und schließlich sein Assistent, Billy Crocker, der sich zunächst als blinder Passagier einschleicht. Noch vor der Ankunft sind alle Hochzeits- und Verbrecherpläne über den Haufen geschmissen, die Gefühle gehen wie die Aktien rauf und runter und -"Anything Goes"- am Ende der Reise ist fast nichts, wie es vorher war.
Mit dabei sind natürlich auch Titel wie „I get a Kick Out of You“, „You’re the Top“ und das titelgebende Lied „Anything Goes“, die seit ihrem phänomenalen Erfolg bei der Uraufführung 1934 in New York nichts von ihrer frechen Frische eingebüßt haben. Letzteres wurde erst 2014 von Tony Bennett und Lady Gaga als Duett auf ihrem gemeinsamen Album „Cheeck To Cheeck“ veröffentlicht. Also Maschinen an und volle Kraft voraus!
SO 18. JUN · 14:30 / SO 25. Jun · 14:30 / FR 7. JUL · 19:30 / SO 5. NOV · 14:30 / SA 11. NOV · 19:30 / SA 25. NOV · 19:30 / SO 26. NOV · 18:00 / DO 28. DEZ · 19:30
Infos und Karten in den Theaterkassen, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de
Foto: Ronny Ristok
Ballett in Gera: "Coppélia" neu interpretiert

Coppélia zieht mit ihrem makellosen Äußeren die jungen Männer einer Kleinstadt in ihren Bann. Als Franz die Schöne eines Tages am Fenster des Hauses des bizarren Spielzeugmachers Coppélius erblickt, verliebt er sich auf den ersten Blick in sie. Seine Verlobte Swanilda ist von dieser Schwärmerei nicht sonderlich angetan und spioniert Franz nach. Dabei kommt sie Coppélias Geheimnis auf die Spur.
Das Faszinosum der Erschaffung künstlichen Lebens gewinnt gerade im Zeitalter der Technik immer mehr an Bedeutsamkeit: Was geschieht, wenn sich ein Mensch zu einem Schöpfer über Andere erhebt? Welche Vor- und Nachteile bringt Künstliche Intelligenz mit sich? In ihrer choreografischen Neuinterpretation von Coppélia erforscht Silvana Schröder wissenschaftliche Fantasien und menschliche Abgründe und erzählt diesen berühmten Stoff auf ihre ganz eigene Weise.
Samstag, 3. Juni, 19:30 Uhr
Musikalische Anti-Romanze: „Du sollst nicht lieben“ in Gera

Der nicht mehr taufrische Akademiker Lothar und die allein erziehende Mutter Sonja nehmen das Publikum am Sonntag, dem 4. Juni, um 18:00 Uhr in der Bühne am Park Gera mit auf einen klassischen Parcours des Partnerlebens: vom ersten Rendezvous über den ersten Kuss und die erste Nacht bis zum verkrusteten, tückischen Ehe-Alltag. In einmaliger Art und Weise lieben und zanken sich die beiden Streithähne in der musikalischen und bitter-süßen Komödie „Du sollst nicht lieben“ durch die bekanntesten Liebesthemen in einer bunten Zusammenstellung aus Klassik, Lied und Oper. Absurdes wie Lebensnahes und die meisterhafte Kunst des Aneinander-Vorbeiredens sorgen dabei für reichlich Lachmuskelsport.
Weitere Termine in der Bühne am Park Gera:
FR 9. JUN 2023 · 19:30 / FR 23. JUN 2023 · 19:30 / SA 24. JUN 2023 · 19:30 / SA 9. SEP 2023 · 19:30 / SA 16. SEP 2023 · 19:30 / FR 22. SEP 2023 · 19:30 / SO 29. OKT 2023 · 18:00
Infos und Karten in den Theaterkassen, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de
Foto: Ronny Ristok
Opfer eines Komplotts
"Der Graf von Monte Christo" noch einmal im Staatstheater Meiningen: 4. Juni, 18 Uhr
Neben Erfolgsmusicals wie „Jekyll & Hyde“ und „Bonnie & Clyde“ adaptierte der US-amerikanische Komponist Frank Wildhorn 2009 eine weitere populäre literarische Vorlage. Alexandre Dumas’ „Der Graf von Monte Christo“ gilt als der Abenteuerroman schlechthin und vereint ein realistisches Geschichtsbild der postnapoleonischen Zeit Frankreichs mit dem schaurigen Leidensweg seines Protagonisten.
Der junge Edmond Dantès, gerade zum Kapitän befördert, wird während seiner Verlobungsfeier mit der schönen Mercédès Opfer eines perfiden Komplotts. Unschuldig eingekerkert, treiben ihn 14 Jahre Arrest an den Rand des Wahnsinns. Der ebenfalls inhaftierte Abbé Faria verrät ihm die Lage eines Schatzes auf der kleinen Mittelmeerinsel Monte Christo. Nur Dantès gelingt die Flucht, er findet die Beute und verschafft sich mit diesem Reichtum als Graf von Monte Christo Eintritt in die höchsten Pariser Kreise. Seine einstigen Widersacher sind dank ihrer Skrupellosigkeit weit aufgestiegen. Umso tiefer ihr Fall, als Dantès Rache nimmt …
Nach der Uraufführung 2009 in St. Gallen gelang es Cusch Jung, Chefregisseur der Musikalischen Komödie Leipzig, das umjubelte Musical 2015 erstmals auf einer deutschen Bühne zu präsentieren. Nun bringt er das Musical auf die Meininger Bühne.
Als Edmond Dantès wird Marc Clear zu erleben sein, der die Partie bereits in Leipzig verkörperte sowie Anna Preckeler, die als weiterer Gast das hauseigene Ensemble ergänzt. Und anders als in der literarischen Vorlage, dürfen die Liebenden am Ende zueinander finden.
Der Graf von Monte Christo - Musical in zwei Akten von Frank Wildhorn, Buch und Songtexte von Jack Murphy, Orchestrierung und Arrangements von Kim Scharnberg und Koen Schoots, Deutsch von Kevin Schroeder / Musikalische Leitung: Harish Shankar / Regie, Choreografie: Cusch Jung
Foto: Andreas H. Birkigt
Am Rande der Gesellschaft
Theater Chemnitz zeigt "Der kleine Horrorladen"Der Blumenladen von Mr. Mushnik auf der Skid Row hat es schwer, liegt er doch in einer armen Gegend. Erst als Seymour – Angestellter und Ziehsohn von Mushnik – eine seltsame Pflanze mitbringt, wendet sich das Blatt. Seymour nennt die Pflanze Audrey II, nach der schönen Audrey, die ebenfalls für Mr. Mushnik arbeitet und für die Seymour heimlich schwärmt. Audrey II ist so außergewöhnlich, so sonderbar, dass die Leute beginnen, von weit her in den Laden zu strömen. Das Geschäft von Mr. Mushnik ist erst einmal gerettet. Doch Seymour hat trotzdem Sorgen, denn zu seinem Entsetzen stellt sich heraus, dass sich die Pflanze ausschließlich von menschlichem Blut ernährt und Seymours körpereigener Vorrat bald nicht mehr ausreicht. Die schöne Audrey wiederum schlägt sich mit ihrem sadistischen Freund, dem Zahnarzt Orin, herum – bis dieser spurlos verschwindet …
„Der kleine Horrorladen“ beschäftigt sich mit Problemen, die alle um das Leben in der Skid Row kreisen, ein Leben am Rande der Gesellschaft, wo es keine Perspektiven gibt, sondern nur Armut und Gewalt. Anstelle eines tragischen Realismus findet sich in diesem Musical jedoch eine comic-hafte Überzeichnung. Regisseur Jens Kerbel erlaubt seinen Figuren, in die Extreme zu gehen, die von Text und Musik suggeriert werden, ohne dabei den Blick auf ihren existentiellen Kern zu verlieren. Nach dem Weihnachtsmärchen „Die feuerrote Blume“ und Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ ist dies seine dritte Arbeit am Schauspiel Chemnitz.
31. Mai, 1. / 2. Juni, jeweils 19.30 Uhr / Theater Chemnitz, Spinnbau / Große Bühne
In der Oper Leipzig: Guilio Cesare in Egitto

Dass Kleopatra den Großen ihrer Zeit den Atem raubte, war schon immer ein Geschenk für das Entertainment-Business. Auch wenn Händels unverwüstlicher Kassenschlager den Titel des römischen Diktators trägt, hat die Ägypterin in diesem Juwel des Opern-Repertoires doch meist die Nase vorn. Sie tiriliert, bezirzt, leidet, schluchzt und triumphiert zum Niederknien schön – Klang gewordene Emotion im barocken Orchesterspektrum!
Händels Oper über Julius Cäsar in Ägypten erzählt nicht nur die Liebesgeschichte von Cäsar und Kleopatra, sondern auch große Familiendramen zwischen Gier und Rache in der politischen Welt. Vielleicht ist »Giulio Cesare in Egitto« das Werk, für das der deutsch-englische Komponist seine beeindruckendsten Bühnenpersönlichkeiten erfunden hat. Der international gefeierte Regisseur Damiano Michieletto kehrt nach der Erfolgsproduktion »The Rake’s Progress« jetzt mit »Giulio Cesare« an die Oper Leipzig zurück. Seine Inszenierung ist eine Leipziger Koproduktion mit dem Théatre des Champs-Élysées, der Opéra Orchestre national de Montpellier und dem Théatre du Capitole Toulouse. Das Bühnenbild wurde in den Theaterwerkstätten der Oper Leipzig gebaut und reiste bereits Mai letzten Jahres zur gefeierten Pariser Premiere. In Leipzig spielt das Gewandhausorchester, und Rubén Dubrovsky hat die musikalische Leitung übernommen. Der in Buenos Aires geborene und in Wien lebende Dirigent und Multiinstrumentalist leitet das von ihm mitgegründete Bach Consort Wien und wird in der nächsten Spielzeit der neue Chefdirigent am Gärtnerplatztheater in München. »Giulio Cesare« ist sein Hausdebut an der Oper Leipzig. Die Titelpartie übernimmt der ukrainische Countertenor Yuriy Mynenko, dessen brilliante Stimme an der Oper Leipzig bereits das Ballett »Solitude« bereichert; die Rolle der Kleopatra wird von der vielseitigen Sopranistin Olga Jelínková gespielt und gesungen; sie ist Ensemblemitglied wie auch Kammersängerin Ulrike Schneider (Cornelia) und Kathrin Göring (Sesto), die als Witwe und Sohn des ermordeten Pompeio ebenso die tragischen Schicksalsfäden der Parzen spüren wie Cäsar selbst, dessen unausweichliche Ermordung bereits auf ihn wartet.
GIULIO CESARE IN EGITTO - Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel | Libretto von Nicola Francesco Haym nach Francesco Bussani | In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Eine Koproduktion von Théatre des Champs-Élysées, Oper Leipzig, Opéra Orchestre national de Montpellier und Théatre du Capitole Toulouse
11. und 13. Juni, Opernhaus Leipzig (Alle Vorstellungen mit Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.)
Foto: Szenenbild aus »Giulio Cesare in Egitto« aus der Pariser Premiere: Cäsar (Komparse) am Schicksalsfaden der Parzen (© Vincent Pontet)
Politthriller in Gera: Stützen der Gesellschaft

Die reichsten Menschen einer Gesellschaft sind auch die Moralischsten. Davon zumindest ist Karsten Bernick überzeugt – wohlwissend, dass er gehörig Dreck am Stecken hat: Diebstahl, Verleumdung, eine Zweckehe, persönliche Profitmaximierung auf Kosten der Gemeinde. Mit Auftauchen der Gespenster seiner Vergangenheit – die Halbschwester seiner Gattin und der Schwager, dem er einen Teil seiner dunklen Taten angehängt hat – kommt die selbst ernannte Stütze der Gesellschaft gehörig ins Wanken; bis Bernick sogar bereit ist, über Leichen zu gehen.
Mit seinem Polit- und Beziehungsthriller „Stützen der Gesellschaft“ aus dem Jahr 1887 widmet sich Henrik Ibsen seiner Zeit voraus Themen wie Machtmissbrauch, Heuchelei und Kapitalismuskritik. In der dichten Atmosphäre eines Krimis schickt Ibsen seine Protagonisten in einen unerbittlichen Kampf um Wahrheit, Verantwortung und offene Rechnungen. Inszenierung: Alexander Flache.
Sonntag, 11. Juni, 14:30 Uhr, Bühnen der Stadt Gera, Großes Haus
Infos und Karten in den Theaterkassen, telefonisch unter 0365 8279105 (Gera) bzw. 03447 585160 (Altenburg) sowie online unter www.theater-altenburg-gera.de
Foto: Ronny Ristok
Wer könnte Johanna heute sein?
Schillers "Jungfrau von Orléans"
Die berühmte Jungfrau von Orléans wird heute in Frankreich als Nationalheilige verehrt und Schiller nimmt sie als Ausgangspunkt für seine romantische Tragödie. Jeanne d‘Arc führte im Hundertjährigen Krieg die Franzosen gegen die Engländer und die Burgunder, verhalf den Franzosen zum Sieg und König Karl VII. zur Krönung in Reims. Dann wurde sie verraten, als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt und schließlich von der Kirche zur Heiligen erklärt. In Schillers Drama wird Johanna zerrissen zwischen ihrer göttlichen Mission und ihren eigenen Gefühlen.Sie darf nicht lieben, schon gar nicht einen feindlichen Ritter. Sie bewegt sich in einer Männerwelt und wird von dieser benutzt. Schließlich lässt Schiller seine Johanna heroisch auf dem Schlachtfeld sterben, begraben unter einer französischen Flagge.
Doch wer könnte Johanna heute sein? Welche Persönlichkeiten politisieren eine ganze Generation oder ein Volk? Welche Parallelen ergeben sich zwischen dem im Stück thematisierten Angriffskrieg der Engländer und den Machtkonstellationen im aktuellen Ukrainekrieg? Mit diesen Fragen wird sich die Inszenierung in einer eigenen Bearbeitung auseinandersetzen und nach 125 Jahren wieder auf der Bühne in Plauen zu sehen sein. Mit "Die Jungfrau von Orléans" öffnete das Plauener Theater 1898 erstmals seine Pforten für das Publikum.
Regie führt Harald Fuhrmann, die Ausstattung macht Monika Frenz. In der Titelrolle ist Johanna Franke zu sehen.
4. Juni, 16 Uhr / 7. und 30. Juni, jeweils 19:30 Uhr Zwickau, Gewandhaus
Einführung eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellungen
Chemnitz: Sommertheater im Küchwald
Premiere: 24. Juni, 17 Uhr, Küchwaldbühne
„Einer für alle, alle für einen!“ Ein Schlachtruf, der für Zusammenhalt, Freundschaft und Solidarität steht – was möchte man heute lauter in die Welt rufen als das! Und es ist das Kredo der drei Musketiere, die eigentlich vier sind und im Sommer die Bühne des Küchwaldes mit ihren Abenteuern erobern werden.
Der junge d'Artagnan hat sein Heimatdorf in der Provinz verlassen und möchte unbedingt zu den Musketieren gehören, die seit Jahr und Tag treue Beschützer der Krone sind. Doch um von den drei Haudegen Athos, Porthos und Aramis als Freund und Mitstreiter angenommen zu werden, gilt es viele Prüfungen und Abenteuer zu bestehen. Und die Musketiere haben einiges zu tun, denn die Machtverhältnisse im Frankreich des Jahres 1624 sind alles andere als sicher: Der König wurde soeben ermordet und sein Nachfolger Ludwig XIII. ist gerade einmal neun Jahre alt, als er den Thron der Grande Nation besteigt. Bis zu seiner Volljährigkeit vertritt ihn der mächtige und einflussreiche Kardinal Richelieu, in dessen Dunstkreis viele zwielichtige Gestalten ihre persönlichen Interessen verfolgen, die so gar nicht zum Wohl des Landes und der Krone gereichen. Eng an seiner Seite intrigiert die hervorragende Netzwerkerin und Agentin Milady de Winter. Damit hat man als Musketier alle Hände voll zu tun – und für einen Neuling wie d’Artagnan bedeutet das vor allem schnellstmöglich zu lernen, Intrigen zu durchschauen und die manchmal kleinen Unterschiede zwischen Freund und Feind zu erkennen.
Alexandre Dumas‘ (1802–1870) historische Abenteuerromane sind Klassiker der Unterhaltungsliteratur. Der 1844 erstmals veröffentlichte Roman Les trois mousquetaires, der 1849 als Die drei Musketiere zum ersten Mal in deutscher Übersetzung erschien, ist neben Der Graf von Monte Christo das bekannteste Werk des französischen Autors.
Termine unter https://www.theater-chemnitz.de/spielplan/detailseite/die-drei-musketiere
Puccinis "Manon Lescaut" im Vogtlandtheater
Das lyrische Drama von Giacomo Puccini "Manon Lescaut" ist m Vogtlandtheater in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln zu erleben. Regie führt die junge Regisseurin Kerstin Steeb, die sich durch ihren weiblichen Blick auf Opernstoffe im deutschsprachigen Raum bereits einen Namen gemacht hat.
In "Manon Lescaut" geht es um: Geld oder Liebe. Luxus oder Leidenschaft. Manon muss sich entscheiden. Aber sie kann nicht. Und das wird ihr zum Verhängnis. Ein Leben an der Seite des wohlhabenden Geronte würde ihr vieles bieten, nur keine Leidenschaft. Die findet sie umso mehr in der Beziehung zu dem Studenten Des Grieux. Zwischen diesen beiden Extremen taumelt sie hin und her und landet schließlich erst im Gefängnis und dann auf einer Flucht mit fatalen Folgen.
Zwei Opern hatte Giacomo Puccini vor „Manon Lescaut“ komponiert– und keine davon hatte ihm den erhofften Erfolg eingebracht. Dann setzte er alles auf eine Karte. 1893 gelang ihm mit der Uraufführung von "Manon Lescaut" sein internationaler Durchbruch als Opernkomponist.
Die Musikalische Leitung hat GMD Leo Siberski, Bühne und Kostüme sind von Sophie Lenglachner. Die Titelrolle singt Małgorzata Pawłowska.
11. Juni, 18.00 Uhr, letzte Vorstellung
Kartentelefon [03741] 2813-4847/-4848
E-Mail Uservice-plauen@theater-plauen-zwickau.de
9. Internationales Festival TANZ | MODERNE | TANZ meets RAIL2DANCE in Chemnitz
Festival für zeitgenössischen Tanz und europäisches Tanzprojekt „Rail2Dance“ bewegen Chemnitz vom 14. bis 25. Juni
Chemnitz wird nun schon zum neunten Mal zur Bühne für den zeitgenössischen Tanz in Europa – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Die Stadt liefert die Kulisse für ein vielfältiges und interaktives Programm internationaler Companies. Zwischen Europark und St. Markuskirche, Off-Theater Komplex und Weltecho, Jakobi-Kirchplatz, Karl-Marx-Denkmal und Bahnhof, Ballettsaal und Galerie Roter Turm laden die Tänzerinnen und Tänzer immer wieder ein, sich von ihrer Leidenschaft in den Bann ziehen zu lassen.
Neben „alten Bekannten“ wie der Company Chameleon aus Manchester und der Compagnie Retouramont aus Frankreich kommen neue Facetten hinzu. So beispielsweise mit der Compagnie Xuan Le, die Tanz und Inlineskating verschmelzen lässt. Adi Boutrous fasziniert mit seinem dynamischen bisweilen akrobatischen Stil. Sebastian Weber Dance aus Leipzig experimentiert mit Steptanz und Panama Pictures an der Schnittstelle zwischen Tanz und Zirkus. May Zarhy überzeugt mit sehr ausgefeilten Choreografien zwischen Abstraktion und Pantomime, während die Compagnie ATeKa im Spannungsfeld zwischen afrikanischer Kultur und zeitgenössischem Tanz in Europa agiert. Alles in allem ein berauschendes Programm mit spannenden neuen Handschriften, in das sich das Ballett Chemnitz mit der Produktion „Showcase VI – HoME“ einbringt, ein Nachdenken über Heimat von Künstlerinnen und Künstlern, die oft sehr jung ihr Zuhause verlassen, um fern der Heimat ihren Traum zu leben – zu tanzen.
Abgerundet wird das Festival durch zahlreiche Workshops internationaler Choreograf:innen, Tanzparties von Salsa bis Tango, dem obligatorischen Dance Battle junger Hip-Hopper und Breakdancer, einem täglichen Workout mit Lunch im Chemnitz2025-Büro – und den Interventionen von „Rail2Dance“, einem europäischen Projekt zur Mobilität.
Denn: Als sei das Festival nicht schon genug für zwei wunderbare Juni-Wochen, macht auch noch das europäische Tanzprojekt Rail2Dance in Chemnitz Station. Initiiert von den Theatern Chemnitz als Lead Partner entstand im zurückliegenden Jahr ein ganz besonderes Projekt. Ziel war es, den zeitgenössischen Tanz in Europa zu vernetzen und bekannter zu machen. Wie könnte das besser gelingen als mit einer Reise per Bahn von der nördlichsten zur südlichsten Partnerstadt von Chemnitz in Europa? Allein durch die Wahl des Verkehrsmittels soll das Bekenntnis für mehr Umweltschutz mit auf Reisen gehen, denn ein Zug eines der klimafreundlichsten Verkehrsmittel.
Und so steigt in diesen Tagen eine Gruppe von Tänzerinnen und Tänzer aus ganz Europa in den Zug ein, um an den Orten der Bewegung, des Transits, des täglichen Arbeitsweges, des Ankommens oder Abschiednehmens, des Gehetztseins oder Wartens für neue Perspektiven zu sorgen. Wenn sie Züge und Bahnhöfe, Stadtplätze und Straßen urplötzlich zu ihrer Bühne machen, hinterfragen sie die Bedeutung von gemeinschaftlichen Plätzen. Die kollektiven Pop-up-Tanzchoreografien wollen zumindest für einen Moment aus dem Alltag reißen und mitnehmen in eine andere Welt, in der gesellschaftliche Verhaltenskodizes aufgebrochen werden. Durch die Ausbreitung des Tanzes vom abgeschlossenen Bühnenraum in den öffentlichen Raum wird auch die Mauer durchbrochen, die durch das geschlossene künstlerische Schaffen oft entsteht
Gestartet ist das Projekt im letzten September mit einem Kick-off-Workshop im Plesni Teater Ljubljana. Ausgewählte Künstlerinnen und Künstlern aus Slowenien, Deutschland, Finnland und Schweden erarbeiteten in verschiedenen Workshops erste Ansätze für die Performances – unterstützt wurden sie dabei von internationalen Experten unter Leitung von Anthony Missen aus Großbritannien. Seitdem arbeiten Alja Lackovic aus Slowenien, Anna Pehrsson aus Schweden, Laura Chambers aus Finnland, Patrik Riipinen aus Finnland und Sascha Paar aus Österreich an eigenen Choreografien und Performances für den öffentlichen Raum, die nun auf die Reise gehen.
„Rail2Dance“ ist ein Projekt von vier etablierte Tanzorganisationen in Europa: dem Theater Chemnitz in Deutschland, dem Tanztheater MD aus Finnland, dem PTL – Plesni Teater Ljubljana aus Slowenien und der Norrlandsoperan aus Schweden. Das Projekt wird gefördert vom Creative Europe Fund.
Das detaillierte Programm ist unter www.tanzmodernetanz.eu zu finden. Der Ticketverkauf erfolgt über Tel. 0371 4000-430, online über www.theater-chemnitz.de/spielplan für Veranstaltungen in den Spielstätten der Theater Chemnitz.
Foto: May Zarhy_Presencia (C) AMay Zarhy
Turbulentes Sommertheaterstück auf der Heidecksburg Rudolstadt
Theater Rudolstadt zeigt Komödie „Das Geheimnis der drei Tenöre“ / Premiere: 16. Juni, 20 Uhr
Jeder Mensch hat Geheimnisse. Die Stars im diesjährigen Sommertheater auf der Heidecksburg haben sogar ganz besonders aufregende. In der Boulevardkomödie „Das Geheimnis der drei Tenöre“ tanzen gleich drei männliche Diven einem Konzertmanager auf der Nase herum und gefährden seinen geplanten Jahrhundert-Event. Am 16. Juni feiert das heißblütige wie turbulente Verwechslungs-Spektakel in einer Inszenierung des Theaters Rudolstadt hoch über den Dächern der Stadt Premiere.
Konzertmanager Saunders ist überaus angespannt. In nur drei Stunden soll das „Jahrhundertkonzert der Operngeschichte“ im großen Saal des Hotels „L'Olympe“ beginnen. Sein Schwiegersohn Max steht ihm bei den letzten Vorbereitungen zur Seite. Doch leider reiht sich Panne an Panne. Erst sagt der schwedische Tenor Björling ab, dann verliert der abgehalfterte Startenor Tito Merelli komplett die Fassung wegen einer angeblichen Affäre seiner Ehefrau Maria. Ausgerechnet von seinem größten Konkurrenten, dem allseits umschwärmten Nachwuchsträllerer Carlo Nucci vermeint Tito sich gehörnt. Allerdings hat nicht seine temperamentvolle Frau mit dem Jungstar ein Verhältnis, sondern Tochter Mimi. Nur fehlt ihr der Mut, ihre Liebschaft dem Helikopter-Vater zu gestehen ... Ein schöner Auftakt für einen Verwechslungsreigen, den der amerikanische Starautor Ken Ludwig in seiner Komödie durch den Besuch der russischen Starsopranistin Tatjana so richtig auf die Spitze treibt. Wird beim großen Happy End zum Wohlgefallen aller mit „O sole mio“ dann doch eine musikalische Sternstunde erklingen?
Standesgemäß opernhafte Eifersuchtsanfälle, kuriose Wendungen und ein liebevoll ironischer Blick hinter die Kulissen des Opernbetriebs sind das Markenzeichen des diesjährigen Sommertheaters auf der Heidecksburg, bei dem bestimmt kein Auge trocken bleibt. Für Regie und Ausstattung konnten Philippe Besson und Henrike Engel gewonnen werden, deren „Mittsommernachts-Sex-Komödie“ des vergangenen Jahres dem Publikum noch in bester Erinnerung ist. Als Startenöre spielen auf: Markus Seidensticker, Johannes Geißer und Marcus Ostberg sowie als ihre weiblichen Gegenspielerinnen Verena Blankenburg, Kathrin Horodynski und Anne Kies. Die Rolle des Konzertmanagers spielt Michael Goralczyk.
Weitere Vorstellungen: 17., 23., 24. und 30. Juni sowie am 1., 14. und 15. Juli, jeweils 20 Uhr / 18. und 25. Juni, um 18 Uhr und am 2. Juli um 15 Uhr
Weitere Information zum Stück sowie zur kompletten „SommerTheaterKonzert“-Saison des Theaters Rudolstadt sind an den üblichen Vorverkaufsstellen des Theaters, telefonisch unter 03672/4501000 und auf der Website auf www.theater-rudolstadt.de erhältlich.
Fotocollage © Anke Neugebauer und Mandy Pilatus
Hofoper im Hof der Universität Jena

Der Tradition treu bleibend, können Sie auch in diesem Sommer wieder die Hofoper im wunderschönen Innenhof der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität erleben. Sie sind eingeladen zu einem unvergesslichen, vergnüglichen und höchst unterhaltsamen Opernabend. Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“, ein deutsches Singspiel in 3 Aufzügen, zählt bis heute zu den bekanntesten und beliebtesten Musikstücken der Opernliteratur. Das Spektakel um Liebe, Treue, Rache und Vergebung wurde unter Mozarts Leitung 1782 im Burgtheater in Wien uraufgeführt und bedeutete für ihn den endgültigen Durchbruch als Komponist.
Die „Entführung aus dem Serail“ spielt um 1600 auf einem Landgut in der Türkei. Der junge spanische Adlige Belmonte will seine Verlobte Konstanze befreien, die sich zusammen mit ihrer Zofe Blonde und Belmontes Diener Pedrillo in der Türkei in der Gewalt des mächtigen Bassa Selim befindet. Der Bassa ist in Konstanze verliebt; diese jedoch bleibt Belmonte treu. Bei einem Fluchtversuch werden die vier Europäer entdeckt und müssen für ihren Verrat nun mit der Todesstrafe rechnen. Ob sich das Verwirrspiel mit allen möglichen und unmöglichen Komplikationen am Ende doch zu einem Happy End entwickelt und wer am Ende mit wem sein Glück findet, soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden. Die Auflösung gibt es zu vorgerückter Stunde im historischen Innenhof der FSU.
Bei der diesjährigen Hofoper nimmt sich der international renommierte Regisseur Matthias Oldag, welcher mittlerweile auf über 100 Inszenierungen zurückblicken kann, des Klassikers an. Natürlich nicht, ohne auch Themen der aktuellen politischen Zeitgeschichte aufzugreifen und augenzwinkernd zu kommentieren. Zu diesem Zweck versammelt er ein namhaftes professionelles Solistenensemble um sich. Die Akademische Orchestervereinigung der Friedrich-Schiller-Universität und der Universitätschor spielen und singen gemeinsam unter der Leitung ihres Dirigenten Universitätsmusikdirektor Sebastian Krahnert.
Bei schlechtem Wetter findet die Aufführung in der Aula statt. Es erlischt der Anspruch auf feste Plätze.
Sa 24.06. / So 25.06. / Mo 26.06. / Mi 28.06. / Do 29.06. / Sa 01.07. - jeweils 21 Uhr im Innenhof des Hauptgebäudes
Tickets in der Tourist-Information Jena, Kartentelefon: 03641/49 80 60 sowie online https://tickets.vibus.de/00100175000000/shop/VstSuche.aspx
Restkarten an der Abendkasse.
Foto: Christian Barth
Inszenierung für Kinder
Die Akademische Orchestervereinigung der Friedrich-Schiller-Universität musiziert in einer eigens für die Jenaer Hofoper inszenierten Kinderfassung des Singspiels „Die Entführung aus dem Serail“ von Wolfgang Amadeus Mozart unter der Leitung ihres Dirigenten Sebastian Krahnert und des Regisseurs Matthias Oldag.
Mozarts Werk "Die Entführung aus dem Serail" lässt alle Kinder und Ihre Familien etwas an der exotischen Welt der Edelmänner und Kalifen teilhaben. Man kann es fast sehen und hören: den Wüstensand und die Zimbeln, wogende Palmen und glitzernde Gewänder. Süße Datteln und den Duft von schwarzem Tee. Was den handelnden Personen Belmonte, seiner Braut Konstanze und deren Dienerin Blondchen mit Freund Pedrillo am Hof des Bassa Selim, hier in den Gemäuern des historischen Innenhofs der Universität zur Kinderhofoper widerfährt? Schaut es euch an.
So. 25.06. / Sa. 01.07. jeweils 17 Uhr Innenhof der Universität
Dauer: 1 Std / Einlass ab 16:30 Uhr
Oper, Drama und ein klingendes Puppentheater
Ekhof-Festival 2023 in Gotha
Der Frühling hält Einzug, auch der musikalische Theatersommer steht schon vor der Tür – und mit ihm das Ekhof-Festival 2023: Vom 16. Juni bis 22. September kehren Theater und Musik auf die barocke Bühne im Westturm von Schloss Friedenstein zurück. - Aus einem Hauptbühnenstück werden drei, aus zwei Monaten Spielzeit vier. Das Ekhof-Festival wird größer. Grund für diese Veränderung ist die enge und gute Zusammenarbeit zweier Gothaer Kultureinrichtungen, der Stiftung Schloss Friedenstein und der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Die Kooperation der beiden Institutionen ist schon erfolgreich erprobt, auch beim Friedenstein Open Air arbeiten sie zusammen. Bereichert wird die Zusammenarbeit beim Ekhof-Festival 2023 durch einen dritten Akteur, das Erfurter Theater Waidspeicher.
Eröffnet wird das Festival mit einem Konzert des Star-Countertenors Valer Sabadus (Foto) – dem Artist in Residence 2022/23 der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Es spielt das Barockorchester der Thüringen Philharmonie unter Leitung von Michael Hofstetter.
Am 7. Juli feiert die turbulente Verwirrkomödie Der Diener zweier Herren Premiere, bei der Puppenspieler und Barockmusik-Spezialisten ihr Publikum mit auf eine liebestolle, akrobatische und funkelnde Reise nach Venedig nehmen. Bei der Koproduktion des Theaters Waidspeicher und der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach durchdringen sich die Schwesterkünste auf das Schönste, die Musik Antonio Vivaldis wird mit dem Spiel Carlo Goldonis verwoben. Die musikalische Leitung des Barockorchesters hat Alexej Barchevitch inne, Regie führt Christian Georg Fuchs.
Die barocke Bühnenmaschinerie des Ekhof-Theaters kommt zum ersten Mal am 21. Juli zum Einsatz, wenn der Vorhang sich für Maria Stuart hebt. Das Königinnendrama aus der Feder von Friedrich Schiller spielt zwar im England des 16. Jahrhunderts, behandelt aber auch heute noch sehr Aktuelles: Es geht um Macht und Bestechung, kirchlich-, politisch- und menschlich-brisante Konflikte finden ihren Weg ins Rampenlicht. Das Sonnentor Theaterfestival präsentiert Schillers Meisterwerk in einer klassischen Inszenierung, Regie führt Robert Frank.
Als drittes Hauptbühnenstück steht im September Christoph Willlibald Glucks Oper Orpheus und Eurydike auf dem Spielplan. Der international gefeierte Star-Countertenor Valer Sabadus ist dann unter der musikalischen Leitung von Michael Hofstetter in der Hauptpartie des Orpheus zu erleben. Dieser tritt mit seiner fatalen Entscheidung, die Weisung der Götter zu missachten und Eurydike anzusehen, eine Lawine an Emotionen los. Er zeigt aber, dass die Kunst, die Musik und der Gesang im Namen der Liebe die Schrecken des Todes zu bezwingen vermögen. Premiere ist am 15. September. Es spielt das Barockorchester der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach.
Abgerundet wird das insgesamt 21 Aufführungen umfassende Programm des Ekhof-Festivals durch vier weitere, hochkarätig besetzte Konzerte. An den Veranstaltungssamstagen finden jeweils um 15 Uhr Führungen im Ekhof-Theater statt. Eine Anmeldung ist erforderlich. In der interaktiven Ausstellung „Hinter den Kulissen -Das Ekhof-Theater neu erleben“ können die Besucher*innen mittels VR-Experience in den Probenalltag des 18. Jahrhunderts eintauchen und die Geschichte des Theaters näher kennenlernen.
Karten für das Ekhof-Festival sind unter Tel.: 03621/8234502 sowie per E-Mail: pleil@stiftung-friedenstein.de (sowie 03621 / 8234 0 und sevice@stiftung-friedenstein.de) und unter Tel.: 03621/ 229 599 2 sowie per E-Mail: dettke@thphil.de und www.thphil.de erhältlich. Außerdem gibt es die Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen Thüringens: den Thüringer Tourist-Informationen und Geschäftsstellen der TA, TLZ und OTZ sowie unter www.ticketshop-thueringen.de
Foto: Christine Schneider
Theater Rudolstadt - Ausblick auf die Spielzeit 2023/24: Viel Komödiantisches zum Irrsinn in der Welt
Die „Olsenbande“ auf der Heidecksburg als Zuschauermagnet
Rudolstadt/Saalfeld. Mit der Zugkraft großer Namen wie Brecht, Dürrenmatt, Kafka und Shakespeare will das Theater Rudolstadt in der kommenden Spielzeit 2023/24 die von vielen Krisen überlagerte Gegenwart unter die Lupe nehmen. Alle diese Autoren waren von großen gesellschaftlichen Umbruchssituationen betroffen und reflektierten in ihren Werken über sie. Dem Irrsinn, Wahn und der Verzweiflung der heutigen Zeit setzt das Theater heiter-tiefsinnige Komödienstoffe entgegen, wie heute (26.4.) bei der Spielzeitpressekonferenz bekanntgegeben wurde. Unter dem Motto „Der Augenblick ist kostbar, wie das Leben eines Menschen!“ aus der Feder von Friedrich Schiller versammelt es in einem kontrastreichen Spielplan 18 Premieren und zahlreiche Konzerte. Geplant ist diese Saison als letzte in der Interimsspielstätte im Stadthaus, bevor es im Herbst 2024 an die Wiedereröffnung des Großen Hauses geht.
Als einen Zuschauermagneten für die nächste Saison verspricht Chefdramaturg Michael Kliefert „Die Olsenbande greift nach den Sternen“ (Premiere 7.6.2024 / Regie: Markus Fennert) als Sommertheater auf der Heidecksburg. Ein besonderes ästhetisches Angebot ist auch der Theaterabend „Hoppeldoppel Wopps Laus“ (Premiere 23.09.2023 / Regie: Steffen Mensching) zum Spielzeitauftakt im Stadthaus, für den sieben Clowns Bertolt Brechts Lieder und Gedichte, sein Leben und die unzumutbaren Verhältnisse in einer Zirkusarena zum Tanzen bringen. In Hinblick auf die neue Hochrüstung unserer Zeit treibt Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“ (Premiere 18.11.2023 / Regie: Herbert Olschok) den Aberwitz des (Kalten) Krieges noch einmal brisant auf die Spitze. Zwei liebenswerte ältere Damen morden in der Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ (Premiere 2.3.2024 / Regie: Philippe Besson) als Akt reiner Nächstenliebe, während in „Jugendliebe“ (Premiere 20.01.2024 / Regie: Esther Undisz) von Ivan Calbérac ein erfolgreicher Unternehmer sich für eine möglichst kostengünstige Scheidung von seiner Ex als Sozialhilfeempfänger ausgibt. Mit „Hamlet“ in der Regie von Alejandro Quintana kommt es zudem zur Wiederaufnahme einer vielbeachteten Inszenierung, die aufgrund von Corona 2020 nur ganz wenige Aufführungen erlebte. Als ein Märchenballett feiert „Dornröschen“ (Premiere 06.01.2024 / Choreografie: Ivan Alboresi) mit dem Tanzensemble des Theaters Nordhausen Premiere.
Im Schminkkasten entdeckt Michael Kliefert in „Mein Körper ist zu lang“ (Premiere: 22.03.2024) die komische Seite von Franz Kafka anlässlich seines 100. Todestages, trifft sich in der Komödie „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ (Premiere: 25.11.2023) ein Paar zur Paartherapie, lassen in „Ein Oscar für Emily“ (Premiere 16.09.2023) zwei gealterte Hollywood-Schauspieler ihr widerspruchsvolles Leben zwischen Glamour und Absturz Revue passieren.
Das Musiktheater im Meininger Hof Saalfeld erfreut sich in der Spielzeit 2023/24 gleich zweier vollszenischer Premieren. Sowohl bei Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ (Premiere 10.02.2024) in Kooperation mit der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar als auch für die Operette „Im weißen Rössl“ (Premiere: 27.04.2024) in Kooperation mit dem Theater Nordhausen sitzt das Orchester im Graben, während sich auf der Bühne das Spiel vollends entfalten kann. Bizets eher unbekannte Oper „Die Perlenfischer“ (14.10.2023), eine Geschichte über Freundschaft und Vertrauen, Liebe und Verrat, wird hingegen als halbszenische Aufführung, ebenfalls in Kooperation mit dem Theater Nordhausen gezeigt.
Eine opulente Konzertsaison, die zwischen populären Klassikern des Repertoires und Ausflügen ins musikalische Neuland changiert, kündigt Generalmusikdirektor Oliver Weder an. Prominente Solisten wie Olga Scheps, Dmitri Shishkin oder Uwe Schenker-Primus sowie arrivierte Chefdirigenten europäischer Hauptstadtorchester bestücken den vielfältigen Konzertspielplan der Thüringer Symphoniker. Gleich zur Saisoneröffnung erklingen im Meininger Hof Saalfeld zum 1. Sinfoniekonzert (29./30.09.2023) musikalische Schwergewichte wie Rachmaninow und Tschaikowski, Johannes Brahms und Antonín Dvořák. In der Reihe der Schlosskonzerte lassen die eigenen Musiker des Orchesters als Solisten von sich hören. Weihnachten wird im festlichen Glanz der Blechbläser gefeiert, das große Silvesterkonzert in der Stadthalle Bad Blankenburg mit James Bond in London. Der vielbeachtete Kompositionsworkshop „Beat Lab“ für musikbegeisterte Jugendliche findet diesmal in den Herbstferien seine Wiederholung.
Das junge Publikum und Familien dürften vor allem auf das Weihnachtsmärchen gespannt sein: „Des Kaisers neue Kleider“ (04.11.2023 / Regie: Kristine Stahl) kommt in der frischen Version von Roman Freigaßner-Hauser auf die Bühne. Tschaikowskis ebenso märchenhaftes Ballett „Schwanensee“ (21.03.2024) ist als Symbiose von Puppenspiel und Live-Orchester im neuen Theaterkonzert mit den beiden Puppenspielern Susanne Olbrich (TheaterFusion) und Peter Lutz zu erleben. Das neue Kinderliederkonzert „Horch, was spielt denn da?“ (07.09.2023) für Kinder ab drei Jahren begibt sich spielerisch auf die Suche nach den Orchesterinstrumenten. Der Theaterjugendclub thematisiert in seinem neuen Stück „Seelenfänger“ (21.03.2024 / Regie: Friederike Dumke) die gefährliche Anziehungskraft von Drogen. Das Junge Theater des Landestheaters Eisenach ergänzt das Programm für junge Leute unter anderem mit den beiden Premieren „Ameise auf Weltreise“ (26.10.2023, 8+) und „Macbeth“ (08.03.2024, 14+), aber auch mit den beiden Wiederaufnahmen „All das Schöne“ (11.01.2024, 2+) und „In der Schwebe“ (30.05.2024, 13+).
Foto: Hamlet (Foto: Anke Neugebauer)