KUSPI-Blog

Rudolstadt: Zum Fragment „Die Natur“ von 1782

Lesung und Gespräch mit Steffen Mensching/Dr. Frithjof Reinhardt / 3. Mai, 20 Uhr, Schillerhaus

Das Fragment „Die Natur“ aus dem Tiefurter Journal von 1782 entwirft in mitreißender Sprache eine ganze Naturphilosophie, die auch heute noch (oder wieder!) aktuell ist: Die Natur wird als Subjekt, nicht als Objekt verstanden, als lebendiger Organismus, nicht als tote Materie. Und der Mensch als organischer Teil von ihr, nicht als ihr Beherrscher. Auch wenn Goethe nicht der eigentliche Autor ist, war er vermutlich an der Entstehung beteiligt und hat den Text später in die Gesamtausgabe seiner Werke aufgenommen. Intendant Steffen Mensching wird Auszüge aus dem Text lesen und anschließend mit dem Philosophen Dr. Frithjof Reinhardt aus Bad Berka über die heutige Relevanz diskutieren.

Eintritt frei


Gera: K wie Kästner und Kafka

Ulrich Milde liest am Dienstag, 7. Mai, 17 Uhr, in der Bibliothek am Puschkinplatz Texte der beiden Autoren
Ulrich Milde Lesung Gera

Zu Gast im Treffpunkt Bibliothek am Dienstag, dem 7. Mai, um 17 Uhr ist der Schauspieler Ulrich Milde. Er widmet sich in einer Lesung gleich zwei berühmten Autoren. Ausgesucht für diesen Nachmittag hat er zwei Erzählungen von Franz Kafka und Ausschnitte aus „Das Blaue Buch“, Erich Kästners Geheimes Kriegstagebuch 1941 – 1945. Was beide Schriftsteller eint, außer dass sie großartige Literaten sind, beide Namen mit K anfangen, beide dieses Jahr ein Jubiläum haben und im Dritten Reich verboten wurden, ist das nicht nur für Ulrich Milde Unfassbare: Die Bücherverbrennung, die beide betraf. „Wenn ein System nicht mehr in der Lage ist sich mit geistigem Gut auseinanderzusetzen und es vernichtet, dann vernichtet es auch eiskalt Menschen“, so der Schauspieler. Sofort hat man da auch das berühmte Zitat Heinrich Heines im Ohr: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Und so ist diese Lesung nicht nur eine Würdigung der beiden Jubilare, sondern lädt auch ein zu mahnendem Gedenken.

Der gebürtige Dresdner absolvierte sein Schauspielstudium an der Theaterhochschule Leipzig und spielte anschließend an einer Vielzahl von Theatern u. a. am Nationaltheater Weimar, am Theater Altenburg, an den Bühnen Gera sowie an den Theatern Münster, Stendal, Plauen und Nordhausen. Eine seiner schönsten Rollen waren Willy Loman in Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“, Professor Unrat im „Blauen Engel“ und den Priaux in „Zwei Männer ganz nackt“ am Theater Gera. Darüber hinaus gastierte er auch auf Bühnen in Timisoara, Budapest, Bern, Graz, Frankfurt/M., Köln, Hamburg, Stuttgart und München und beim bedeutenden Operettenfestival in Mörbisch/Österreich. Neben einer Weiterbildung am Regieinstitut Berlin absolvierte er ein Studium der Theaterwissenschaft. Als Regisseur war er an Theatern von Berlin bis St. Gallen tätig, übernahm Rollen in Fernseh- und Filmproduk­tionen (u. a. „Ella Schön“, „Wolfsland“, „Babylon Berlin“) und arbeitete als Synchron- und  Hörbuchsprecher. Zurzeit spielt er an Theatern in Gera, Dresden und Cottbus.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Mehr Informationen zur Bibliothek unter: www.biblio.gera.de

Foto: Ulrich Milde (© Juli Schoene)


Gera: Literarisches Gastmahl mit Dorothee Riese in der Häselburg

Samstag, 18. Mai, 17 Uhr über den Roman "Wir sind hier für die Stille"
Dorothee Riese

Die Geschichte einer Kindheit als soziales Experiment: Anfang der 1990er Jahre wandert Judith mit ihren Eltern von Deutschland nach Rumänien aus. Ihr Ziel ist ein abgelegenes Dorf in Transsilvanien am Rande der Karpaten. Judith soll in einer ursprünglichen, vom Kapitalismus freien Gemeinschaft aufwachsen. Mit wachem Blick erkundet sie den Ort, seine Menschen, Geschichte und Sprache. Bald wird sie zur Wahlenkelin der alten Siebenbürger Sächsin Lizitanti. Und sie lernt Irina kennen, die mit ihrer Ziege im Milchauto mitfährt. Irina ist eine Romni. Judith möchte das auch sein, Irina aber lehnt das kategorisch ab. Bald stellt der Widerspruch zwischen mitgebrachter Utopie und vorgefundener Realität die Familie vor immer größere Probleme. »Ist Fremdsein eine unüberwindbare Grenze – auch wenn man den Alltag miteinander teilt? Mit Dorothee Riese betritt eine Autorin die literarische Bühne, der es gelingt, mit den Mitteln der Sprache das, was hinter der Sprache liegt, spürbar zu machen.« (Jenny Erpenbeck)

Dorothee Riese, geboren 1989 bei Göttingen und in Rumänien aufgewachsen, studierte Internationale Literaturen, Slawistik und Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas in Tübingen, Moskau, Frankfurt (Oder) und im südsibirischen Barnaul. Zum Studium des literarischen Schreibens kam sie nach Leipzig. Sie arbeitete an der Gedenkstätte Buchenwald in Weimar und ist zurzeit für das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa tätig. Sie lebt mit ihrer Familie in Leipzig.

Dorothee Riese Wir sind hier für die Stille Roman ca. 240 Seiten € 22,- [D] / € 22,70 [A] ISBN 978-3-8270-1493-1 Erscheint am 29. Februar 2024.

Neue Café-Räume in der Häselburg, Florian-Geyer-Str. 15
Eintritt 18 € / erm. 15 € (leckere Zutaten für das gemeinsame Mahl inklusive)

 


Rudolstadt: Roland Lampe über Hans Fallada in Brandenburg

Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr, Stadtbibliothek

Roland Lampe: Paradies mit Brennnesseln. 

Hans Fallada, ein Brandenburger Autor? Bislang wurde das kaum so gesehen. Sein Name wird eher mit Mecklenburg-Vorpommern, wo er 1893 in Greifswald zur Welt kam und zwölf Jahre lang einen Hof in Carwitz bei Feldberg besaß, mit Berlin, wo er seine Kindheit verbrachte und 1947 starb, und mit Thüringen, wo er u. a. in Rudolstadt das Gymnasium besuchte, in Verbindung gebracht.

Dabei lebte dieser große deutsche Schriftsteller zweimal für längere Zeit in Brandenburg. Seinen zahlreichen Spuren geht der Berliner Autor Roland Lampe in seinem neuen Buch nach.

Roland Lampe, geboren 1959, schreibt seit vielen Jahren über Literatur und Schriftsteller in der Region. 2019 veröffentlichte er das Buch „Fontane allerorten“ und 2021 „Der Wald verwandelt sich in Traum. Christian Morgenstern in Birkenwerder“.

Eintritt: 5 Euro

 


Wunderkammer Waldenburg

Mit dem Band »Wunderkammer Waldenburg« ist die herausragende Sammlung des Museum Naturalienkabinett jetzt als Buch erhältlich
Waldenburg Naturalienkabinett Buch

Ein dreijährig angelegtes Publikationsprojekt findet kurz vor Weihnachten 2023 seinen krönenden Abschluss: Mit dem Band »Wunderkammer Waldenburg« wird die herausragende Sammlung des Museum Naturalienkabinett erstmals ästhetisch anspruchsvoll und wissenschaftlich fundiert in Buchform vorgelegt. Das Waldenburger Naturalienkabinett ist in zweifacher Hinsicht ein bedeutendes Museum: Vor 180 Jahren als fürstliches Naturalienkabinett gegründet, ist sein historisches Erscheinungsbild aus Gebäudehülle, Vitrinen und Objektpräsentation bis heute erhalten und gilt zu Recht als »Museum im Museum«. Zugleich bewahrt es mit der Leipziger Linck-Sammlung eine der ältesten Universalsammlungen, deren Anfänge bis in das späte 17. Jahrhundert reichen. Wissenschaftsgeschichtlich bedeutsame Naturalien, kunstvolle Artefakte und wissenschaftliche Instrumente sowie rare Ethnografica begründen den heutigen Stellenwert des Waldenburger Museums als Wunderkammer von europäischem Rang.

Der Band lädt ein zu einer Reise durch die Geschichte des Museums und seiner Sammlungen vom Barock bis in das 20. Jahrhundert. Rund 65 Beiträge von über 50 Autorinnen und Autoren aus der Museums- und Wissenschaftswelt gelten ausgewählten Sammlungsikonen und besonderen Objektgruppen. Sie entführen in die Wissenschaftsgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts, erzählen lustvoll von menschlicher Neugierde und Aufklärung, berichten von leidenschaftlichen und international vernetzten Sammlern und setzen sich umfassend und kritisch mit dem Zeitalter des Kolonialismus auseinander.

Der reich illustrierte Sammlungskatalog besticht durch Fotografien der Leipziger Fotografin Barbara Proschak: Modern interpretierte wie sensible Objektporträts und Gruppenarrangements verorten die traditionsreiche Sammlung erstmals auch visuell in das große Phänomen der Wunderkammern, das bis heute ungebrochen Konjunktur hat. Das Buch erscheint zugleich als Band 11 der von der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen (SKD) herausgegebenen Reihe Sächsische Museen – fundus, die sich der fachlichen Erschließung und qualitätvollen Publikation von wichtigen Sammlungen in nichtstaatlichen Museen Sachsens widmet.

Hrsg: Museum Naturalienkabinett Waldenburg; Fanny Stoye; Katja Margarethe Mieth 624 Seiten, 255 meist farbige Abb. 28 x 21 cm, Festeinband Erscheinungsdatum 19.12.2023 Sandstein Verlag ISBN 978-3-95498-754-2 58,00 €

Zum Buch: verlag.sandstein.de/detailview?no=98-754


Lars Amend: IMAGINE TOUR 2024

Der Soundtrack Deines Lebens
Lars Amend: IMAGINE TOUR 2024

Mit seinem autobiografischen Spiegel-Bestseller „Dieses bescheuerte Herz“ und der gleichnamigen Romanverfilmung, in dem er einem herzkranken Teenager seine letzten Wünsche erfüllt, berührte LARS AMEND Millionen von Menschen. Mit seinem 14 (!) Bestseller „Imagine“ im Gepäck tourt der Mentor, Speaker, Podcaster und Autor nach großem Erfolg auch 2024 wieder durch Deutschland und Österreich und geht live den wichtigsten Fragen des Lebens auf den Grund. Wie bei einem Abend unter Freunden geht es mit seiner Geschichte voller Musik, Humor und ganz viel Gefühl um große Träume und die wahre Erfüllung!

Bei seiner Tour „Imagine – Der Soundtrack Deines Lebens“ geht es (zum Glück) intimer zu und LARS hat die Möglichkeit, die Menschen direkt und persönlich zu erreichen. Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht. Auch deshalb eine besondere Erfahrung für Lars: „Mit der Tour geht mein wahr gewordener Traum weiter! Gemeinsam Musik zu hören, zu lachen, zu tanzen und danach hochmotiviert und voller Inspiration die Aufgaben des Lebens anzugehen. Was kann es Schöneres geben?“

11.10.2024: Dresden, Alter Schlachthof
20.10.2024: Leipzig, Haus Leipzig

Foto: Farina Deutschmann


Kurzgeschichten aus dem Altenburger Land

"Wasserspiele. Drei historische Geschichten mit wahrem Kern aus Schlössern und Gärten im Altenburger Land"
Marlene Hofmann Kurzgeschichten Altenburger Land

Bei ihrer Arbeit im Museum Burg Posterstein begegnen Marlene Hofmann immer wieder kuriose, interessante und vor allem wahre Begebenheiten aus der Vergangenheit. Manche davon musste sie im Laufe der Jahre einfach auch literarisch und ein wenig künstlerisch bearbeiten. Denn: Wo gab es schon große Festbankette mit Musik auf im See schwimmenden Barken? Wann traf man sich zum Segeln auf dem Nöbdenitzer Teich? Und wo stand die idyllische Einsiedelei, die der bekannte schweizerische Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher Adrian Zingg (1734–1816) auf einer Radierung festhielt? - Der jetzt erschienene Kurzgeschichten-Band sammelt drei Geschichten, die auf wahren historischen Begebenheiten basieren. Sie spielen in Schlössern und Gärten im 18. und 19. Jahrhundert im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, also im heutigen Altenburger Land. Zu den Rittergütern gehörten untrennbar wunderschöne Gartenanlagen, Seen und Teiche. Zu jeder Geschichte gibt es historische Hintergrundinformationen und Aquarellzeichnungen von Marlene Hofmann.

Hardcover, 104 Seiten, ISBN-13: 9783753490632, Verlag: Books on Demand, 14,99 Euro
E-Book ISBN-13: 9783754350867, Verlag: Books on Demand